Chronik

1862 bis 1910: Die Anfänge als Männerturnverein

Die Anfänge der Vereinsgeschichte reichen bis in das Jahr 1862 zurück. Dem Aufruf zur körperlichen Ertüchtigung durch den Begründer des deutschen Turnwesens Friedrich Ludwig Jahn (1778-1852) folgend, schlossen sich turnbegeisterte Männer in Lamspringe zum Männerturnverein zusammen. Aus politischen und konfessionellen Gründen spaltete sich der Verein in Männerturnverein I und Männerturnverein II. Die damalige alte Vereinsfahne zeigt das Lamspringer Wappen (Lamm auf grünem Grund mit einer sprudelnden blauen Wasserquelle) und der Umschrift: Männerturnverein Lamspringe 1862-1887. Die Jahreszahlen weisen auf das 25-jährige Bestehen des Vereins hin. Ein Turnplatz wurde dem Turnverein von der Gemeinde am Ortsausgang im Bereich des alten Friedhofs an der Hildesheimer Straße zur Verfügung gestellt. Da er aber selten genutzt wurde und verwahrloste, diente er später durchziehendem "fahrendem Volk" als Lagerplatz.

Dem Verein hatte sich damals eine Gesangabteilung angeschlossen. Der Gesangverein des Fleckens Lamspringe "die Vereinigte Liedertafel" gibt sein Gründungsjahr mit 1862 an. Über die weitere Entwicklung der Turnvereine liegen leider keine Berichte vor. Man muß annehmen, daß nach der anfänglichen Begeisterung die lockere Verbindung langsam wieder auseinanderfiel. Neuen Auftrieb bekam die Sportbewegung um die Jahrhundertwende, als das Fußballspiel auch bei uns bekannt wurde. Diese Sportart fand unter der Lamspringer Jugend schnell neue Anhänger.

 


1911 bis 1932: Gründung des Spiel- und Sportvereins (SSV) Lamspringe 1911

Im Jahre 1911 schlossen sich sportbegeisterte junge Männer, die vorher schon geturnt oder Fußball gespielt hatten, zu einem Sportverein, dem Jugend - Spiel - und Turnverein zusammen. Die Gründung des Vereins erfolgte im Frühjahr 1911 im Clubzimmer des Zentralhotels. Das Turnen fand - wie damals üblich - im Saale eines Gasthauses statt. Große Schwierigkeiten bereitete die Herrichtung eines geeigneten Sportplatzes und die Beschaffung notwendiger Turn- und Sportgeräte. Fußball wurde vorerst auf Wiesen in der Nähe des Ortes gespielt. Stangen markierten Tore und Spielflächen. Ein geordneter Spiel- und Übungsbetrieb konnte beginnen, als man in der ehemaligen Lehmkuhle, dem heutigen Jahnplatz, einen geeigneten Sportplatz gefunden hatte. Während der Erntezeit mußte der Spielbetrieb unterbrochen werden, da der Platz für das Aufstellen einer Dreschmaschine der Dreschgenossenschaft zur Verfügung gestellt werden mußte. Die damaligen Vereinsfarben waren blau-weiß. Spiele wurden ausgetragen gegen Alfeld, Bockenem, Gandersheim u.a.

Mit Beginn des 1. Weltkrieges kam der Turn- und Sportbetrieb zum Erliegen. Nach dem Weltkrieg wurde bald wieder geturnt und Fußball gespielt. Unter dem Namen Spiel- und Sportverein 1911 Lamspringe wurde der Verein zunächst dem Sportverband Hildesheim/Marienburg, später dem Kreisverband Alfeld angeschlossen. Es war oft schwierig zu den angesetzten auswärtigen Spielen pünktlich anzutreten. Das Fahrrad war das wichtigste Verkehrsmittel. Pannen waren keine Seltenheit. Verspätungen mußten einkalkuliert werden. Mit der damaligen Sportbegeisterung wurden alle Schwierigkeiten überwunden.

Da man im Spiel- und Sportverein sich mehr um das Fußballspielen bemühte und das Turnen vernachlässigte, gründeten die Turner 1920 einen eigenen Verein, dem. Turnverein "Jahn". In der Hauptversammlung vom 24. Januar 1920 wurde die Gründung einer Männer- und einer Damenriege beschlossen. Der Turnbetrieb begann auf dem Saal des Gasthauses Grote und wurde später in das Zentralhotel verlegt. Ein reger Übungsbetrieb begann. Bei Schauturnen und Wettkämpfen zeigten die Lamspringer Turner ihren Leistungsstand. 1926 begann man mit der Planung eines Turnhallenbaus. Der Vorsitzende des Turnvereines "Jahn", Sägewerksbesitzer Wilhelm Aue setzte sich für den Hallenbau besonders ein. Der Magistrat unterstützte die Anträge des Turnvereins und der hiesigen Schulen (ev. Volksschule, kath. Volksschule, höhere Privatschule) und stellte den Bauplatz auf dem Ludwig-Jahn-Platz zur Verfügung. Am 30. September 1928 fand unter großer Beteiligung befreundeter Vereine und geladener Ehrengäste (Landrat Beushausen, Schulrat Kappey, Vertreter des Turnkreises K. Runge) die Einweihung der Halle statt.

Die Lehmkuhle, der heutige Jahnplatz, konnte für die zukünftige Zeit als Sportplatz nicht mehr den Anforderungen eines geordneten Spielbetriebes genügen. Der Verein bemühte sich deshalb um ein geeignetes Gelände für einen neuen Sportplatz. 1928 begann der Vorstand des Spiel- und Sportvereins langwierige Verhandlungen mit der Klosterkammer zwecks Überlassung einer Waldfläche im Bereich des Graster Söhrberges. Mit Unterstützung des Lamspringer Magistrats konnte 1929 ein erster Pachtvertrag mit der Klosterkammer geschlossen werden. Das Waldstück wurde unter schwierigen Bedingungen im freiwilligen Arbeitseinsatz der Vereinsmitglieder in eine Spielfläche umgewandelt. Eine kleine Holzbaracke diente als Umkleideund Abstellraum. Eine Waschgelegenheit gab es noch nicht. Im Juli 1932 wurde der Sportplatz eingeweiht.

 


1933 bis 1945: Die Schicksalsjahre

Das Jahr 1933 brachte eine Wendung auf allen Gebieten, auch in der Vereinsgeschichte. Die Vorstände wechselten oft, so daß eine kontinuierliche Arbeit im Verein nichtmehr gegeben war. Innere Schwierigkeiten und politische Querelen begleiteten das Vereinsleben. Der damalige Vorsitzende Eduard Flamme rügte in einer schwach besetzten Vollversammlung die mangelnde Beteiligung und die zunehmende Interesselosigkeit vieler Mitglieder am Vereinsgeschehen und drohte mit Rücktritt des Vorstandes. In den Krisenjahren des Vereins übernahm Ernst Schünemann den Vorsitz. Er hat sich um den Sportverein besonders verdient gemacht. Als späterer Ehrenvorsitzender hat er bis zu seinem Tode dem Verein die Treue gehalten. Trotz aller Schwierigkeiten wurde im Jahre 1936 das 25-jährige Bestehen im Rahmen sportlicher Veranstaltungen begangen.

Während der NS-Herrschaft wurde im Verlaufe der Gleichschaltung der Verein 1939 aufgelöst und mit dem Turnverein "Jahn" zusammengeschlossen. Erwurde als "Verein für Leibesübungen" (VfL) weitergeführt. Der gewählte Vorstand wurde abgesetzt und durch einen Führerstab ersetzt. Durch die Anlage einer 360 Meter langen und 3,50 Meter breiten Aschenbahn um das Spielfeld war der Sportplatz für die Leichtathleten in der damaligen Zeit eine vorbildliche Wettkampfstätte geworden. Stolze Erfolge erzielte in jenen Jahren die 4x100m-Staffel der Lamspringer Leichtathleten. In regelmäßigen Abständen fanden hier die Wettkämpfe der verschiedenen NS-Organisationen statt.

Im zweiten Weltkrieg konnte der Spiel- und Turnbetrieb nur unter großen Schwierigkeiten aufrechterhalten werden, bis das Vereinsleben schließlich ganz zum Erliegen kam. Dem Aufruf der Reichsregierung folgend, mußte der Verein von seinen Ehrenpreisen, die Sportler bei Wettkämpfen und Pokalturnieren geholt hatten, vier Pokale und drei silberne Sportfiguren als "Metallspende" abgeben.

 


1946 bis 1955: Wiederaufbau als TuSpo Lamspringe und erste Erfolge

Als nach dem Krieg die alliierte Militärregierung die Gründung eines Sportvereins freigegeben hatte, wurde mit dem Wiederaufbau des Vereins begonnen. Am 30. August 1945 wurde der Verein unter dem Namen "Turn- und Sportverein" (TuSpo) Lamspringe wieder ins Leben gerufen. Bei der Eröffnungsversammlung waren 35 Männer und drei Frauen zugegen. Drei Fußball- und eine Handballmannschaft wurden zunächst aufgestellt und den Fachverbänden gemeldet.

Schon bald schlossen sich immermehr Sportler dem Verein an, so daß ein geordneter Übungs- und Spielbetrieb bei den Fußballern, Handballern, Leichtathleten und Turnern anlaufen konnte. In Sportwochen und bei Schauturnen zeigten die verschiedenen Sparten ihre gute Breitenarbeit und hohen Leistungsstand. Die 1. Handballmannschaft der Herren spielte in den Jahren 1947-1950 in der Bezirksklasse und zählte hier zu den Spitzenmannschaften. Lamspringer Sportler wurden auf den Sportplätzen weit über die Kreisgrenzen hinaus gern gesehene Gäste.

Ein Sorgenkind für den Verein blieb die Platzanlage mit der dürftigen Umkleidemöglichkeit ohne Waschgelegenheit. Ab 1947 wurde der Flecken Pächter und Bauherr des Sportplatzes und schloß mit der Klosterkammer einen Pachtvertrag über das Waldgelände. Mitglieder des Vereins legten zunächst die Wasserleitung. 1954 wurde dann während der Amtszeit des Vorsitzenden Arnold Römermann der langgehegte Wunsch nach einem Clubhaus erfüllt.

Am 7. Februar 1955 wurde der Verein in das Vereinsregister beim Amtsgericht Alfeld unter dem Namen “Turn- und Sportverein Lamspringe von 1911 e.V.“ eingetragen. Im Spieljahr 1953/54 errang die 1. Herrenmannschaft die Meisterschaft der 1. Kreisklasse und stieg in die Bezirksklasse auf - ein großer sportlicher Erfolg der Fußballer. In der Generalversammlung konnte von positiven Entwicklungen in den Sparten berichtet werden. (Spartenleiter Fußball W. Fleige, Spartenleiter Turnen A. Schaper).

 


1956 bis 1970: Aufschwung in vielen Bereichen

Im Jahre 1960 übernahm Dr. J. Deutsch das Amt des 1. Vorsitzenden. Planung und Vorbereitung des 50. Stiftungsfestes standen an. Im Sommer 1961 feierte der TuSpo das Jubiläum als Zeltfest mit vielen Gästen aus nah und fern. Sportlicher Höhepunkt für die Fußballfreunde war das Spiel zwischen den Mannschaften Spandauer SV und des VfV Hildesheim auf unserer Platzanlage.

Nach der Eröffnung des Freibades in Lamspringe wünschten die Anhänger des Schwimmsports die Gründung einer Schwimmsparte. In der Generalversammlung vom 19.8.1960 wurde dem entsprochen. Unter Leitung des späteren Schwimmeisters Erich Schommer und des Trainers Gerberding erlebte die Sparte bei 40 Mitgliedern einen vielversprechenden Aufschwung. In den Übungsstunden wurde fleißig trainiert, so daß bei Wettkämpfen beachtbare Plätze von unseren Schwimmern belegt werden konnten. Auch in der Tischtennissparte begann ein neuer Aufschwung. Zunächst nahmen drei Mannschaften auf Kreisebene am Punktspielbetrieb teil, die 1. Herrenmannschaft stieg später in die Bezirksklasse auf.

Die Freude am Geräteturnen ließ leider immer mehr nach. Da geeignete Übungsleiter und Vorturner fehlten, löste sich die Turnerriege allmählich auf. Zahlreiche Frauen schlossen sich der Gymnastikgruppe an. Unter der Leitung der Sportlehrerin Wöhler erfolgten die ersten Einführungen der tänzerischen Gymnastik. Bei besonderen Veranstaltungen wurde die Gruppe häufig auch in späteren Jahren unter der Betreuung von Gerlinde Lichtenberg gebeten, ihre vorzüglich einstudierten Übungen zu zeigen. Regen Zuspruch fand das Kinderturnen, das Frl. Dreyer leitete.

Die Finanzierung der Grundausstattung mit neuen Sportgeräten der einzelnen Sparten bereitete dem Vorstand große Sorgen. Eine Erhöhung der Beiträge mußte erfolgen. Die zukünftigen Beitragssätze wurden festgesetzt auf: Erwachsene 1,50 DM, Jugendliche 1,- DM und Kinder 0,50 DM. Bei der damaligen Hauskassierung kamen die Beiträge leider oft unregelmäßig ein.

Umbauten an dem 1954 erbauten Umkleidehäuschen wurden 1961 geplant. Mit Hilfe der Zuschüsse des Kreissportbundes und der Gemeinde sowie großer Arbeitsleistungen der Mitglieder konnte 1962 der Bau fertiggestellt werden und der Clubraum mit entsprechendem Inventar eingeweiht werden. Bei der zunehmenden Zahl von spielenden Mannschaften der Fußballsparte mußte um eine zweite Spielfläche verhandelt werden. 1970 konnte der neue Sportplatz (B-Platz) zum Spiel- und Trainingsbetrieb freigegeben werden.

Niedersachsenmeister Union Salzgitter konnte durch Vermittlung des damaligen 2. Vorsitzenden H. Schaare für das Einweihungsspiel gegen unsere 1. Herrenmannschaft gewonnen werden. Später auftretende Mängel an der Spielfläche (nicht funktionsfähige Drainage) erforderten immer neue Zusatzarbeiten.

 


Die 1970er Jahre: 60 Jahre TuSpo & Gründung der Volleyballsparte

Für die Leichtathleten wurden neue Sprunggruben mit Anlaufbahnen und eine Kugelstoßanlage im Waldstadion gebaut. Dem Aufruf des Sportbundes zum Erwerb des Sportabzeichens folgend, beteiligten sich viele Sportler an den Übungen und der Ablegung der geforderten Bedingungen zum Erwerb des Sportabzeichens. Vielen Teilnehmern konnte in den Jahren nach mehrfacher Ablegung der Bedingungen das "Silberne" und das "Goldene" überreicht werden.

Der bisherige Vorsitzende Dr. J. Deutsch mußte aus gesundheitlichen Gründen sein Amt zur Verfügung stellen. Auf der Generalversammlung vom 21. März 1970 wurde Willi Fleige zum neuen 1. Vorsitzenden gewählt.

Anläßlich des 60jährigen Bestehens des Turn- und Sportvereins von Lamspringe stellten im Rahmen einer Sportwoche alle Abteilungen ihren Spiel- und Übungsbetrieb vor. Am 26. Juni 1971 fand in der Pausenhalle der Hauptschule der Festakt statt. Der Vorsitzende konnte unter den vielen Besuchern den Landrat, Vertreter des Rates und der Sportverbände begrüßen. Im Mittelpunkt der Feierstunde stand der Festvortrag von Obersportrat B. Fröhlich.

Besonderheiten der Sportwoche / Pressemeldung:

Das Wasser ist zu kalt!
Die im Rahmen der Lamspringer Sportwoche für Dienstag vorgesehene Schwimmveranstaltung, die u.a. ein Damen-Ballett im Wasser zeigen sollte, mußte wegen der niedrigenWassertemperatur von 17 Grad im Waldbad ausfallen.

Für die "Trimm Dich" Aktion hatte der Verkehrs- und Verschönerungsverein von Lamspringe im Waldgebiet um den Sportplatz einen Trimmpfad aufgebaut. Bei der Einweihung zeigten 20 Aktive des Sportvereins den Zuschauern die angegebenen Übungen an den verschiedenen Stationen.

1972 wurde die Volleyballabteilung gegründet. Viele Interessierte an dem neuen Mannschaftsspiel schlossen sich der Abteilung an. Die ersten Punktspiele wurden in der Kreisklasse ausgetragen, 1976 stieg die 1. Herrenmannschaft in die Bezirksliga auf.

Die Erneuerung des A-Platzes wurde durch einen Ratsbeschluß 1970 eingeleitet. Die Überarbeitung der Spielfläche bereitete große Schwierigkeiten. Der felsige Untergrund und ein Gefälle von 2 Metern mußten eingeplant werden. Mutterboden wurde aufgebracht, die Drainage gelegt und eine Berieselungsanlage eingebaut. Eine Flutlichtanlage zur Ausleuchtung der Spielfläche wurde installiert und an der Längsseite des Platzes eine 100-m Laufbahn angelegt. Für die Zuschauer wurden Terrassen als Steh- und Sitzplätze hergerichtet. Das Klubhaus wurde überholt und die neuen Barrieren mit leuchtend weißer Farbe gestrichen. Auch der Eingangsbereich wurde neu gestaltet mit Parkplätzen und einem festen Kassiererhäuschen.

Bei der Sportplatzeinweihung am 26. Mai 1974 übergab der damalige Bürgermeister Erich Hoppmann vor 1200 Zuschauern die Platzanlage an den Vorsitzenden W. Fleige. Ein buntes sportliches Programm mit einem Fußballspiel unserer 1. Herrenmannschaft gegen die 1. Herren von Arminia Hannover umrahmte die Einweihungsfeier. Für die Kinder stiegen tausend Luftballonsmit anhängenden Karten zum Wettflug in den blauen Himmel auf. Das Waldstadion zählt heute zu den schönsten Sportplatzanlagen weit und breit.

Leider wurde die Freude über die neue Spielfläche bald durch auftretende Mängel der Entwässerung getrübt. In den folgenden Jahren wurden Gutachter bestellt, die über die rechte Zusammensetzung des aufgefahrenen Bodens und der sorgfältigen Verlegung der Drainage ein Urteil abgaben. Der Gemeinderat mußte in vielen Sitzungen über die Mängel am Platzbau beraten und Regreßansprüche beschließen. Nach einer tiefgründigen Entlüftung mit Spezialmaschinen konnte schließlich die Spielfläche in einen ordnungsgemäßen Zustand gebracht werden.

In den Jahren nach 1975 stieg die Zahl der Vereinsmitglieder erfreulich. Weitere Mannschaftsmeldungen bei Jugend und Herren der Fußballabteilung erfolgten. Die Trainingsbeteiligung auf den Sportplätzen nahm enorm zu. Die Enge der Umkleideräume und des Waschraumes im Klubhaus erforderte größere Räumlichkeiten. Im Vorstand überlegte man die Möglichkeiten eines Erweiterungsbaues des Klubhauses. Der Grundstückserwerb für den neuen Ausbau war wegen der verschiedenen Eigentümer der kleinen Parzellen recht schwierig. Nach langwierigen Verhandlungen konnte der TuSpo als Eigentümer des Bauplatzes im Grundbuchamt eingetragen werden. Beratungen und Planungen folgten.

Am 1. April 1977 konnte der Vorstand nach einer intensiven Vorbereitungsphase die Baupläne mit den Finanzierungsmöglichkeiten der Generalversammlung zur Beschlußfassung vorlegen. Die Kosten des Ausbaus wurden mit 165.000 DM veranschlagt und konnten dank der Zuschüsse vom Landkreis (39.000 DM), Landessportbund (15.000 DM), Kreissportbund (5.000 DM), Flecken Lamspringe (25.000 DM) sowie einer Eigenleistung von 80.000 DM des TuSpo finanziert werden. Am 5. Juni 1983 fand in Verbindung mit einer sportlichen Rahmenveranstaltung (Pokalturnier örtlicher Betriebsmannschaften) die Übergabe des Neubaus mit Umkleideräumen, Duschbereichen, Schiedsrichterräumen und Toiletten durch den Vorsitzenden W. Fleige statt. Mit den neuen gepflasterten Zuwegen vom Platzeingang zum Vorbereich des Klubhauses ist die Anlage des Sportplatzes mustergültig geworden.

1977 wurde dem Verein eine Handballabteilung angegliedert. Anfangsschwierigkeiten wurden durch den Einsatz der Handballer (Spartenleiter Bernd Könnecke) schnell überwunden. Schon bald konnte die Sparte eine Herren-, eine Damen- und eine Mädchenmannschaft für den Spielbetriebmelden. Bis zum Jahre 1975 stand dem Verein im Winterhalbjahr nur die Jahnhalle zur Verfügung. Die Übungszeiten waren daher sehr begrenzt. Nach dem Bau der Sporthalle Grundschule 1975 und der neuen Sporthalle "Heberweg" 1981 glaubte man für die Zukunft ausreichend Spiel- und Übungszeiten für den Hallenbetrieb anbieten zu können. Doch heute reichen im Winterhalbjahr die Hallenzeiten wegen der vielen Übungsgruppen kaum aus. Bei der jährlichen Hallenzeitverteilung müssen immer wieder Kompromisse geschlossen werden. Viele Neuzugänge gab es in der Turnabteilung. Die Betreuung des Kinderturnens durch die wenigen Übungsleiter war nicht immer leicht. Oft tummelten sich über 100 Kinder in der Halle unter der Aufsicht von zwei Übungsleitern.

Besondere Höhepunkte im Vereinsleben der Kinder waren die Weihnachtsfeiern in der Pausenhalle der Hauptschule. Unter der sorgfältigen Vorbereitung unseres Jugendwartes J. Kaletta wurden die Besucher, Kinder mit ihren Eltern, mit der Aufführung von Theaterstücken, gespielt von Jugendlichen des Vereins, auf das Weihnachtsfest eingestimmt. Alle wurden reich beschenkt. Die Sieger des Vorweihnachtlichen Preisrätsels (Lückentexträtsel war an den Schaufenstern der Lamspringer Geschäfte einzusehen) wurden mit besonderen Preisen ausgezeichnet.

 


Die 1980er Jahre: Ein Vierteljahrhundert & Slavia Prag im Waldstadion

1981 wurde der TuSpo Lamspringe mit der Ausrichtung des Kinder- und Jugendturnfestes des Turngaus Alfeld beauftragt. Bürgermeister Christian Schlockwerder konnte im Waldstadion 500 Teilnehmer bei der Eröffnung begrüßen. Nach einem gemeinsamen Gottesdienst, gestaltet von der evangelischen Jugend, musikalisch umrahmt von einer Band und gehalten von Pastor Bruns, gingen die Wettkämpfer an den Start. In den Pausen wurden die Zuschauer durch Musikbeiträge des Jugendspielmannszuges der Freiwilligen Feuerwehr Lamspringe und Vorführungen der Damengymnastikgruppe Lamspringe, Neuhof, Adenstedt und Woltershausen unterhalten. Mit großem Beifall bedankten sich die zahlreichen Zuschauer.

Auf der Generalversammlung vom 8.3.1985 wurden die organisatorischen Vorbereitungen für das Zeltfest anläßlich des 75-jährigen Bestehens des TuSpo Lamspringe auf den Weg gebracht. Der Festausschuß nahm seine Arbeit auf.

Das Festprogramm begann am Sonnabend, 5. Juli, mit der feierlichen Totenehrung und Kranzniederlegung am Ehrenmal mit den Abordnungen der örtlichen Vereine. Im Festzelt fand anschließend der Kommers statt mit Ehrungen im Beisein vieler Gäste. Der große Festumzug am Sonntag, an dem sich 31 Vereine beteiligten, führte auf den Klosterhof. Bei einem kurzen Festakt begrüßte der Vorsitzende die Festteilnehmer. Unter ihnen weilte der Kardinal O’Fiaich, Erzbischof von Armagh (Irland), der an diesem Tag zufällig in Lamspringe zu Besuch weilte. In launigen Worten übermittelte er Glückwünsche zum Jubiläum und wünschte für die Zukunft gute sportliche Erfolge (in deutscher Sprache). Der Montag klang aus mit dem Kinderumzug und Belustigungen auf dem Festplatz.

Die Senioren der Gemeinde waren vom Verein zur Kaffeetafel geladen. Die Damen der Gymnastikgruppe hatten die Bedienung übernommen. Mit dem Festball am Abend nahm das harmonisch verlaufende Fest sein Ende.

Im Jahre 1989 konnte die Fußballabteilung den tschechischen Spitzenklub Slavia Prag für ein Freundschaftsspiel verpflichten. Die Prager Fußballer hielten sich zur Zeit im Trainingslager im Raum Hildesheim auf. Mehr als 500 Zuschauer erlebten am Sonntag, d. 30. Juli 1989, ein packendes Spiel und staunten nicht schlecht, als der TuSpo nach gut einer halben Stunde 2:0 gegen den mehrfachen tschechischen Landesmeister Slavia Prag in Führung lag (Torschützen: Andreas Gehrke und Thomas Westerhold). Doch nach der Halbzeitpause zeigten die Gäste ihre wahre Spielkunst und siegten schließlich mit 8:2 Toren. Für alle Fußballfreunde wurde diese Begegnung zu einem besonderen Fußballerlebnis in Lamspringe.

 


Die 1990er Jahre:

Im März 1991 legte Willi Fleige nach 21-jähriger Tätigkeit als Vorsitzender sie Führung des Vereins in jüngere Hände. Willi Fleige wurde von der Versammlung für sein langjähriges Engagement für den Verein zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Vorsitzender ist seit 1991 Wolfgang Pletz.

In den Jahren 1992 bis 1994 wurden größere Umbau-und Sanierungsmaßnahmen im Clubhausgebäude und auf demSportplatz vorgenommen. Die Clubgaststätte wurde neu gestaltet, eine neue Theke eingebaut und neue Tische sowie Stühle angeschafft. Auch schloss der Verein einen Vertragmit der Kulmbacher Brauerei, die die Finanzierung dieser Maßnahmen sicherstellte. Umfangreiche bauliche Veränderungen gingen einher. So wurde eine Küche neu gebaut, Damen- und Herrentoilette im alten Dusch- und Umkleidebereich geschaffen und ein Mannschaftsbesprechungsraum mit integriert. Heute dient dieser Raum vornehmlich Besprechungen, dem Stadionsprecher bei Veranstaltungen und vor allem als Büro des Vereins. Der B-Sportplatz wurde saniert, erhielt eine neue Drainage und wurde neu eingesät. Auch erfuhr der B-Platz eine Erweiterung der Flutlichtanlage. Zu allen Maßnahmen erhielten wir noch Zuschüsse, einmal vom Flecken Lamspringe, vom Kreissportbund und vom Landessportbund. In den nachfolgenden Jahren wurden im Clubhaus die alten Fenster durch moderne Isolierglasfenster ausgetauscht, auch um Energieeinsparungen zu erzielen. Eine neue Heizungsanlage ergänzte das Energiesparprogramm. Bei allen Arbeiten waren die Mitglieder, besonders der Fußballsparte, mit einem hohen Anteil an Eigenleistung beteiligt.

1995 gab Josef Kaletta, der jahrzehntelang gemeinsam mit seiner Frau die Clubhausbewirtschaftung inne hatte, aus gesundheitlichen Gründen seine Arbeit auf. Der Vorstand beschloss, die TuSpo Clubgaststätte zukünftig an einen Betreiber zu verpachten. Inzwischen waren Frau Sybille Belz, Hansi Hettling und kurzzeitig auch Uwe Schmidt Clubhauspächter.

Seit dem 1. April 2001 haben Kerstin und Bernd van Ditzhuyzen die Clubgaststätte gepachtet. Auf der Jahreshauptversammlung des Vereins im März 1999 wurde einstimmig beschlossen, das 90-jährige Jubiläumdes Vereins im Jahre 2001mit einem Jubiläumsfest zu feiern. Ein kleinerer Rahmen sollte gewählt werden, da der Schützenklub Lamspringe im gleichen Jahr ein mehrtägiges Zeltfest zu seinem 100-jährigen Bestehen feiern wollte. Für die Arbeit im Festausschuss erklärten sich damals neben dem geschäftsführenden Vorstand auch die Sportkameraden Willi Fleige (Ehrenvorsitzender des Vereins), Jochen Schulze und Thomas Gäbel (Festschrift) bereit. In mehreren Sitzungen bereitete dieser Festausschuss das 90-jährige Jubiläum vor, das am 20. Oktober 2001 in der "Jahnturnhalle" in Lamspringe stattfinden wird.

Im Jahre seines 90jährigen Bestehens bietet der Turn- und Sportverein Lamspringe in seinen Abteilungen Fußball, Handball, Turnen, Tischtennis, Badminton, Volleyball und Faustball jedem, ob jung oder alt, Gelegenheit, seinen Neigungen entsprechend, sich sportlich zu betätigen.

Autor: Wilhelm Fleige

 


Die 2000er Jahre:

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Die 2010er Jahre:

folgt...

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